Das erste Quartal 2025 war stark von politischen Entwicklungen geprägt. Insbesondere die hohe Frequenz politischer Kurswechsel in den USA sorgte weltweit für eine Zunahme der Marktvolatilität, da Investoren gezwungen waren, sich immer wieder auf die neuesten Meldungen aus dem Weißen Haus einzustellen.
Zu Jahresbeginn hatten die Märkte auf eine wirtschaftsfreundliche Politik unter der neuen republikanischen Regierung gesetzt. Die daraufhin verfolgte, teils erratische Handelspolitik führte jedoch zu einer Eintrübung der Wachstumserwartungen für die US-Wirtschaft und ließ inflationsseitig, bedingt durch potenzielle Zollanhebungen, einen leichten Aufwärtsdruck erkennen. In Europa hingegen sorgten fiskalische Impulse, die maßgeblich durch den neuen Koalitionspartner in der deutschen Bundesregierung angestoßen wurden, für positive Überraschungen und führten zu einer spürbaren Divergenz der Rentenmärkte zwischen den USA und Europa.
Im März senkte die US-Notenbank (Federal Reserve) ihre Wachstumsprognose für die Vereinigten Staaten von 2,1 % auf 1,7 %. Gleichzeitig hob sie die Inflationsprognose von 2,5 % auf 2,7 % an. Die Leitzinsen beließ die Fed im Berichtszeitraum unverändert in der Spanne von 4,25 % bis 4,50 %. Zum Quartalsende erwarteten Marktteilnehmer Zinssenkungen im Umfang von etwa 75 Basispunkten für das Gesamtjahr – rund 30 Basispunkte mehr als noch zu Jahresbeginn antizipiert.
Die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen gaben im Zuge der schwächeren Wachstumsaussichten nach: Die Rendite zweijähriger Papiere fiel von 4,2 % auf 3,9 %, während zehnjährige Anleihen von 4,5 % auf 4,2 % zurückgingen.
In Europa war das erste Quartal von einer ausgeprägten Volatilität an den Anleihemärkten gekennzeichnet. Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) sowohl im Januar als auch im März die Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte senkte, zogen die Renditen europäischer Staatsanleihen in der Breite an. Auslöser hierfür war eine deutliche Änderung der fiskalischen Rahmenbedingungen, insbesondere durch die Lockerung der Schuldenbremse in Deutschland. Diese Maßnahme führte zu einem flächendeckenden Anstieg der Renditen über nahezu alle Laufzeitsegmente hinweg, wobei zehnjährige Bundesanleihen am 5. März den stärksten Tagesanstieg seit 1990 verzeichneten. Erwartungsgemäß sollen die zusätzlich freigesetzten Mittel insbesondere in Verteidigung und Infrastruktur investiert werden. Gegen Quartalsende kam es zu einer teilweisen Korrektur, da sich der Fokus zunehmend auf die Auswirkungen der bevorstehenden US-Zollpolitik im Kontext des „Liberation Day“ richtete. Dennoch beendeten zehnjährige deutsche Bundesanleihen das Quartal mit einem Zinsanstieg um 0,4 Prozentpunkte. Die Inflationsrate in der Eurozone sank hingegen im März auf 2,2 %, nach 2,4 % im Dezember.
An den Investment-Grade-Kreditmärkten zeigten sich europäische Unternehmensanleihen im Quartalsverlauf vergleichsweise robust. Trotz des Anstiegs der Bundrenditen infolge der fiskalpolitischen Neuausrichtung konnten sie sich gut behaupten. Erst gegen Ende des Quartals weiteten sich die Spreads im Zuge der Unsicherheit über mögliche Zollmaßnahmen in den USA aus, um das Quartal schließlich nahezu unverändert zu beenden.
Die Ausfallraten im Segment der hochverzinslichen Anleihen entwickelten sich uneinheitlich: In den USA sanken sie gemäß Standard & Poor´s (S&P) auf voraussichtlich 3,5 % im Dezember. Die gemeldeten Ausfälle konzentrierten sich dabei weitgehend auf den unteren Qualitätsbereich des High-Yield-Spektrums. Zugleich stellte S&P für Europa eine Zunahme von Herabstufungen gegenüber Aufwertungen fest – eine Trendwende im Vergleich zum vorherigen Quartal. In Deutschland lagen die Insolvenzen gemäß IWH (Leibniz-Institut Halle) im März um 12 % über dem Vorjahr und 46 % über dem März-Durchschnitt der Jahre 2016-2019, also vor der Corona-Zeit.
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