Im dritten Quartal 2024 kam es am Anleihemarkt zu erheblichen Bewegungen, die insbesondere von makroökonomischen Trends und Zentralbankmaßnahmen geprägt waren. Die Marktturbulenzen von Anfang August, ausgelöst durch die geldpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan wurden vom Markt schnell verarbeitet, allerdings blieb die Anfälligkeit für Schlagzeilen bestehen.
Die Entscheidung der Federal Reserve, die Zinssätze im September um 0,5 % zu senken, markierte den Beginn eines Lockerungszyklus, der darauf abzielt, Rezessionsrisiken in der US-Wirtschaft entgegenzuwirken und eine weiche Landung der Wirtschaft zu ermöglichen. Obwohl viele Länder inklusive der Eurozone bereits mit geldpolitischen Lockerungen begonnen hatten, war dies das Signal, das die globalen Märkte am stärksten beachteten.
In den USA trat der amtierende Präsident Joe Biden von seiner Kandidatur für eine zweite Amtszeit zugunsten seiner Vize-Präsidentin Kamala Harris zurück. Die anstehende Wahl birgt Potenzial für Überraschungen. Weitere Themen, wie etwa die Verschuldung der westlichen Länder blieb weiterhin in der Diskussion der Wähler und Märkte.
Die geopolitischen Risiken, insbesondere die Spannungen im Nahen Osten, schwelten während des größten Teils des dritten Quartals im Hintergrund weiter. Sie waren jedoch nicht stark genug, um risiko-freudige Anlagen zu bremsen. Der Konflikt zwischen Israel und Hamas/Hisbollah/Iran ließ die Anleger am Ende des Quartals, insbesondere aufgrund von Befürchtungen eines israelischen Vergeltungsschlags auf die iranischen Ölquellen, vorsichtiger agieren. Die Importnachfrage aus China ging im gesamten Quartal weiter zurück und belastete die Volkswirtschaften, die wichtige Waren in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt exportieren.
Weltweit fielen die Inflationsraten und in Frankreich und Spanien sogar unter die Zielmarke von 2 %, während sie in den USA und der Eurozone insgesamt leicht über den Zielvorgaben der Zentralbanken blieben. Der Kerninflationsindex der EU ging von 2,9 % auf 2,7 % zurück, der Kerninflationsindex USA sank im Juli vorübergehend auf 3,2 % (von 3,3 %). In den Industrieländern waren weiterhin eher Dienstleistungen als Waren die Haupttreiber der Inflation.
Die USA nahmen zum ersten Mal in diesem Zyklus eine Zinssenkung vor, und zwar um 0,5 % auf 4,75-5 % (untere Grenze), ein Zinsschritt, dessen Größe in der Vergangenheit nur bei drohenden Krisen nötig war. Dies wurde vom Markt positiv bewertet, da es die Wirtschaft unterstützt, aber kein Signal für eine drohende harte Landung sein soll. Dies kann v.a. an dem weiterhin robusten Arbeitsmarkt abgelesen wer-den. Die EZB senkte die Einlagensätze zweimal um jeweils 0,25 %, von 4 % zu Beginn auf 3,5 % am Ende des dritten Quartals.
Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries fielen im Laufe des Quartals stark von 4,39 % auf 3,74 %. Die eher zentralbankabhängige 2-jährige Rendite fiel von 4,8 % auf 3,6 %.
Deutsche Bundesanleihen fielen im Laufe des Quartals von 2,57 % auf 2 %. Der 2-jährige Schatz fiel von 3,02% auf 1,99%, was die schwächeren europäischen Fundamentaldaten widerspiegelte.
Die Insolvenzraten sind sowohl in den USA als auch in der Eurozone gesunken, und zwar vor allem bei kleineren Unternehmen mit schwächeren Bilanzen, die den steigenden Energiekosten und den strengeren finanziellen Bedingungen als erwartet ausgesetzt waren. S&P berichtet, dass die Ausfallquote in beiden Volkswirtschaften bei etwa 4,5 % lag, gemessen an den rollierenden 12-Monats-Ausfallquoten.
Moody's, S&P und Fitch meldeten weiterhin deutlich mehr Heraufstufungen als Herabstufungen für Anleihen guter Bonität (Investment Grade) sowohl in der Eurozone als auch in den USA.. Für die risikoreicheren Hochzinsanleihen und einige Unternehmen, die in Gewerbeimmobilien engagiert sind, war dies allerdings nicht der Fall.
Die Spreads für Unternehmensanleihen verengten sich, da die Anleger von niedrigeren risikofreien Renditen und besseren Risiko-Ertrags-Szenarien im Kreditbereich ausgingen. Bestimmte Sektoren, wie z. B. Gewerbeimmobilien, stehen jedoch aufgrund anhaltend hoher Leerstandsquoten und Refinanzierungsprobleme weiterhin unter Druck.
Die Risikoprämien im Hochzinsbereich sind dagegen recht niedrig im historischen Vergleich, so dass der risikobereinigte Preis dieser Anlageklasse hoch ist. Staatsanleihen und hochwertige Investment-Grade-Anleihen blieben im gesamten Quartal aufgrund ihrer hohen realen Renditen, relativen Sicherheit und Diversifizierungsvorteile recht attraktiv.
Weitere Informationen, Risiken und Stammdaten entnehmen Sie bitte den Fondsdetailseiten: Corporate M Sustainable (B), Corporate M Sustainable (I) & Corporate M Sustainable (R) |