Durch das heftige Aufflammen des Nahost-Konflikts ausgelöst durch den Hamas-Terror in Israel drohten erneut geopolitische Ereignisse die globale Wirtschaft zu beeinflussen. Der Ölpreis, gemäß Future auf Öl der Sorte West-Texas Intermediate, erreichte jedoch nicht wieder die Höchststände aus September, so dass die Inflationsrate dank Basiseffekt doch rückläufig war. Nicht zuträglich für die Stimmung am Kapitalmarkt war außerdem die innenpolitische Lähmung des House of Representatives im US-Congress, in dem die Republikaner zwar die Mehrheit hatten, sie aber den Sprecher Kevin McCarthy, der aus den eigenen Reihen gewählt worden war, enthoben und über Wochen keine Einigkeit über seinen Nachfolger zustande brachten.
Die Stimmung drehte sich im November mit zunehmender Besserung der Lage hinsichtlich der Inflation. Zunächst hatte Jerome Powell, der Vorsitzende des Rats der Gouverneure des Federal Reserve Systems (Fed), noch eine letzte Zinsanhebung im Jahr 2023 nahegelegt, wegen der hohen Kerninflationsrate und des robusten Arbeitsmarkts. Doch spätestens nachdem die US-Konsumentenpreisinflation auf 3,1% für November gefallen war (von 3,7% per September), gab es keinen Grund mehr für eine weitere Zinsanhebung. Vielmehr wurden bei der letzten Sitzung des Rats im Dezember erstmals Zinssenkungen angedeutet, noch bevor das Inflationsziel von 2% wirklich erreicht werden würde, um der Zeitverzögerung von Zinsentscheidungen auf die Wirtschaft Rechnung zu tragen.
Entsprechend fielen die Renditen von US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit im Quartalsverlauf von anfänglich 4,57% und einem Höhepunkt am 23. Oktober von 5% auf schließlich 3,88% zum Jahresende. Die Renditen der zweijährigen US-Staatsanleihen fielen von 5,04% über 5,25% auf 4,25%. Die Zinskurve ist also weiterhin deutlich invers und impliziert damit rückläufige Zentralbank-Zinssätze von derzeit noch 5,25-5.50%.
Auch in Europa war die Erleichterung in den letzten sechs Wochen des Jahres spürbar. Die Inflation sank im Quartal von 4,3% auf 2,9% (vorläufig, per Dezember). Die Europäische Zentralbank beließ das Zinsniveau bei 4,5% für den Hauptrefinanzierungssatz. Ihre Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass die Zinsentscheidungen nur von Daten und nicht etwa einem Zeitplan bestimmt werden und dass das kommende Halbjahr reich an neuen Daten sein würde, obwohl über Zinssenkungen nicht diskutiert würde. Mit der Rückführung des letzten verbliebenen Anleihekaufprogramms zum Jahresende 2024 würde schon am Anfang des 2. Halbjahrs begonnen, wobei es völlig unabhängig von den Zinsentscheidungen zu sehen sei. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen als sicherer Hafen im Euro-Raum fielen rasant um 82bp auf 2,02% zum Jahresende. Die Renditen zweijähriger gingen fast in gleichem Tempo zurück auf 2,40%.
Die Zinsaufschläge liquider Euro-Anleihen von Unternehmen mit guter Bonität (Investment Grade) veränderten sich im Verlauf des Quartals kaum und beendeten es bei ca. 81 bp. Der Credit-Spread liquider Hochzinsanleihen beendete das Quartal enger mit etwa 334 bp.
Die Anzahl der Insolvenzen in den USA stieg gemäß der Ratingagentur Standard & Poor‘s (S&P) von 3,2% im Juni auf 4,1% im September, gemessen mit der rollierenden 12-Monats Ausfallrate der von ihr bewerteten Unternehmen im Hochzinsbereich. In Europa notierte S&P eine gleichbleibende Ausfallrate von 3,1% bis September. S&P weist auf das Risiko erhöhter Ausfallraten im Jahr 2024 hin wegen anstehender Fälligkeiten und einem hohen Anteil von CCC-gerateten Unternehmen, die zum Teil negativen Cash-Flow aufweisen.
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