Das Jahr 2022 war am Rentenmarkt ein dramatisches Jahr, mit erheblichen Verlusten für nahezu alle Bestände. Die ausgehende Corona-Pandemie mit ihren Lieferengpässen und Aufholeffekten bei der Nachfrage führten direkt Anfang 2022 zu hoher Inflation und Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Notenbankpolitik, die die Dauerhaftigkeit der Inflation unterschätzt hatten. Beschleunigt wurde die Inflation noch durch den russischen Überfall auf die Ukraine. Zwar haben US Federal Reserve (Fed) und Europäische Zentralbank (EZB) mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Intensität gegengesteuert, aber erst im vierten Quartal begann eine Stabilisierung der Preisentwicklungen.
Die US Federal Reserve erhöhte im 4. Quartal die Refinanzierungszinsen für Banken (obere Schwelle) noch zweimal auf schließlich 4,5%. Diese Zinsanhebung – um 425 bp seit Jahresanfang – war in ihrem Tempo die schnellste seit den frühen 1980 Jahren, als das allgemeine Zinsniveau in den USA noch wesentlich höher lag. Im Laufe des betrachteten Quartals beruhigte sich die Inflation, dank rückläufiger Energiepreise und internationaler Frachtraten. Die US-Treasuries mit 2-jähriger Restlaufzeit stiegen geringfügig von 4,3% auf 4,4% an. Rezessionsannahmen unterschiedlicher Ausprägung verstärkten die Inversion der Zinskurve, die 10-jährigen US-Treasuries blieben bei ca. 3,85%.
In der Eurozone blieb die Inflationsrate im Betrachtungszeitraum bei über 9%. Die Europäische Zentralbank hob die Zinssätze der Banken weiter an, so dass der Hauptrefinanzierungssatz zu Weihnachten bei 2,5% lag (Einlagensatz: 2,0%). Dementsprechend zogen die Renditen 2-jähriger Bundesanleihen von 1,76% auf 2,76% an, die von zehnjährigen Bundesanleihen von 2,11% auf 2,57%. Die Inversion der Zinskurve war im November also auch in den Euro-Zinsen erreicht. Vor dem Eindruck des sich verlangsamenden Preisanstiegs kehrte etwas Zuversicht in den Kapitalmarkt ein. Die Zinsaufschläge von Unternehmen mit guter Bonität (Investment Grade) gingen von 111 bp auf 91 bp zurück. Der Credit-Spread liquider Hochzinsanleihen betrug am Jahresende schließlich 409 bp (von 519 bp zum Quartalsbeginn).
Die Anzahl der Insolvenzen reflektierte nicht die Dramatik des Jahres. Die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) berichtete in ihrem Report zu den Global Credit Conditions Outlook 2023 zwar, dass Ratings bereits seit August sich häufiger verschlechtern als verbessern. Die rollierende 12-Monatsrate von Aus-fällen im Hochzinsbereich betrug in USA per Ende September 2022 immer noch nur 1,4%, erwartet für den nächsten September mehr als eine Verdopplung. Von Moody’s wird für November die globale Rate mit 2,6% (Nov. 2021: 2,1%) angegeben.
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