Der WGZ Corporate M (WKN A1JSWX) ist ein Fonds, dessen grundsätzliche Anlagepolitik darauf ausgerichtet
ist, mindestens 51 Prozent des Wertes des Sondervermögens in verzinsliche Wertpapiere anzulegen. Ziel der
Anlagepolitik ist die Erwirtschaftung angemessener Erträge und ein möglichst langfristiger Wertzuwachs.
Schwerpunkt ist dabei der ständig wachsende Bereich von Anleihen mittelständischer oder familiengeführter
Unternehmen. Fokus der aktuellen Anlagepolitik sind auf Euro lautende Unternehmensanleihen weltweiter
Aussteller, die ein Rating von mindestens B- besitzen. Der Fonds kann auch in Anleihen investieren, die nicht
über ein Rating verfügen. Durch eine breite Diversifikation im Portfolio (Emittenten, Laufzeiten, Branchen,
Rating) und ein aktives Portfolio- und Risikomanagement bietet der Rentenfonds mittel- bis langfristigen
Anlegern ein attraktives Chance-/Risikoprofil.
Marktkommentar 30.06.2017-29.09.2017
Unternehmensanleihen mit Investment-Grade konnten im dritten Quartal um ca. 1,0 Prozent an Wert
hinzugewinnen. Im High Yield Segment lag die Wertentwicklung im gleichen Zeitraum bei rund 1,7 Prozent.
Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen stieg nach der Rede von Mario Draghi auf der Konferenz im
portugiesischen Sintra bis Mitte Juli auf über 0,6 Prozent. Die Markteilnehmer erwarteten, dass die
Europäische Zentralbank Vorbereitungen für den Einstieg in die Wende in der Geldpolitik unternehmen würde.
Nachdem die Notenbanksitzung am 20. Juli aber keine weiteren Hinweise auf einen Einstieg in eine
restriktivere Geldpolitik bestätigte, fielen die Renditen wieder. Der Leitzins wurde unverändert bei null Prozent
belassen. Das Kaufprogramm für Staatsanleihen bleibt bei monatlich 60 Milliarden Euro bis Dezember 2017,
der Einlagenzinssatz für Banken bei minus 0,4 Prozent. Sogar an der Bereitschaft der EZB, das
Anleiheankaufprogramm im Hinblick auf Umfang und Dauer eventuell auszuweiten, wird weiterhin
festgehalten. Bis zur ersten Septemberwoche fiel die Rendite auf unter 0,30 Prozent, bevor sie zum
Monatsende dann wieder auf 0,46 Prozent anstieg. Die Europäische Zentralbank gab auch in ihrer Sitzung
Anfang September keine Signale für einen weniger expansiven Kurs. Ein solcher Schritt hätte die Stärke des
Euro gegenüber dem US-Dollar zusätzlich unterstützt. Das Inflationsziels von zwei Prozent für die Euro-Zone
wäre dadurch auch in noch weitere Ferne gerückt. Somit wird eine Entscheidung über die Reduzierung der
monatlichen Anleiheankäufe voraussichtlich erst Ende Oktober getroffen.
Der US-Dollar konnte einen Teil seiner Verluste gegenüber dem Euro bis Ende September wieder aufholen,
insbesondere nachdem die US-amerikanische Notenbank FED eine weitere Leitzinserhöhung für das laufende,
sowie drei Zinsschritte für das kommende Jahr angedeutet hatte.
Im dritten Quartal verzeichnete die Mehrzahl der wichtigsten internationalen Aktienmärkte niedrige bis
mittlere einstellige prozentuale Kursgewinne. Der US-amerikanische Leitindex S&P 500 erreichte sogar ein
neues Allzeithoch. Hauptursache für die freundliche Stimmung unter den Anlegern war die weniger restriktiv
als erwartet ausgefallene Geldpolitik der Notenbanken in Europa und den USA. Ebenfalls unterstützend wirkte
die Berichtssaison zum zweiten Quartal bzw. ersten Halbjahr. Die Mehrheit der Unternehmen konnte die
Markterwartungen bezüglich Umsatz und Ergebnis übertreffen. Dies galt insbesondere für zyklische Sektoren
wie Grundstoffe, Öl & Gas, Industrieunternehmen sowie Technologie. Der Renditeaufschlag von
Unternehmensanleihen mit Investment-Grade reduzierte sich im dritten Quartal um rund 7 BP, im High Yield
Segment beträgt der Spreadrückgang sogar rund 15 BP. Die soliden wirtschaftlichen Rahmendaten und
weiterhin sinkende Ausfallraten untermauern diese Entwicklung.
Potenzielle Risikofaktoren wie der weiterhin schwelende Konflikt zwischen Nordkorea und den USA sowie die
nach wie vor ausbleibende Umsetzung wirtschaftsfördernder Politik, insbesondere der Steuerreform von USPräsident
Trump, konnte die Stimmung der Marktteilnehmer jeweils nur kurzfristig eintrüben. Auch das eher
schwache Abschneiden der Regierungsparteien bei der Bundestagswahl in Deutschland führte nicht zu
nennenswerten Bewegungen an den Märkten.
Im Ausblick auf die kommende Periode ist vor allem eine mögliche Reduzierung des Anleiheankaufprogramms
der EZB als Risikofaktor für die Wertentwicklung von Unternehmensanleihen zu nennen. Allerdings wird die
EZB bei einer Reduktion des Ankaufsprogramms Umfang und Volumen bei Unternehmensanleihen
wahrscheinlich geringer drosseln als im breiter gefassten Anleiheankaufprogramm. Das bis Ende 2017
laufende Ankaufprogramm sorgt nach wie vor für Stabilität in diesem Segment.
Fondskommentar 30.06.2017-29.09.2017
Die Anleihen von Barry Callebaut, dem größten Schokoladenproduzenten der Welt, und dem Klinikbetreiber
Asklepios wurden bei Endfälligkeit von den Emittenten zurückgezahlt. Die Anleihen von Brenntag, einem
weltweit führenden Unternehmen im Chemiehandel, und Gerresheimer, dem Spezialisten für
Primärverpackungen aus Spezialglas und Kunststoffen für die Pharma-, Kosmetik – und Lebensmittelindustrie,
wiesen nur noch geringe Endfälligkeitsrenditen auf und wurden veräußert.
Mit der freien Liquidität wurde u.a. die Neuemission von Grenke mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem
BBB+ Rating bei S&P erworben. Die Grenke AG ist ein deutscher Finanzdienstleister mit Sitz in Baden-Baden.
Das Kerngeschäft der im SDAX notierten Aktiengesellschaft ist das Leasing von Produkten der
Bürokommunikation. Daneben ist Grenke im Bereich Factoring tätig. Das 1978 von Wolfgang Grenke als
Einzelfirma gegründete Unternehmen wurde 1979 in die damalige Grenke Leasing KG eingebracht. In den
folgenden Jahren wurden die ersten Niederlassungen in Deutschland eröffnet. 1990 gründete Grenke Leasing
als erste deutsche Leasinggesellschaft eine rechtlich selbstständige Niederlassung im damaligen Ost-Berlin.
1997 firmierte die Gesellschaft zur Aktiengesellschaft um, am 4. April 2000 folgte der Börsengang. Seit 2003
ist Grenke Leasing im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und gehört dem SDAX an. Der
Gründer Wolfgang Grenke ist Vorstandsvorsitzender der Grenke AG und hält rund 43Prozent der Aktien.
Auch bei der Neuemission von Eurofins mit einer siebenjährigen Laufzeit erhielt der Fonds eine Zuteilung.
Eurofins ist ein börsennotiertes französisches Unternehmen, das in der chemischen und biologischen
Laboranalytik tätig ist. Die Familie Martin kontrolliert 43 Prozent der Aktien von Eurofins durch ihre
Investmentgesellschaft Analytical Bioventures SCA. Gilles Martin ist Chef (Président-directeur général) der
Eurofins Scientific Group SE. Gilles Martin gründete Eurofins 1987 in seiner Heimatstadt Nantes. Inzwischen
hat Eurofins 14.000 Mitarbeiter und 180 Laborzentren.
Die durchschnittliche Rendite des Fonds ist im Berichtzeitraum um 11 BP gesunken (1,36 Prozent per 30.06.2017
gegenüber 1,25 Prozent per 30.09.2017). Die Modified Duration des Portfolios hat sich leicht erhöht (4,32 per
30.06.2017 vs. 4,35 per 30.09.2017). Das (Mindest-) Durchschnittsrating im Rentenportfolio von BBB- wurde im
gesamten Berichtszeitraum zu jedem Zeitpunkt gewahrt. Der Anteil von Anleihen ohne Rating betrug per Ende
der Berichtsperiode 16,94 Prozent. Der Fonds (Tranche I) hat während der letzten 3 Monate um 0,87 Prozent*,
und seit Jahresanfang um 1,90 Prozent* an Wert zugelegt. Die Tranche (R) hat seit 30. Juni 2017 bis zum
Quartalsende 0,80 Prozent* an Wert zugelegt. Gegenüber dem 31.12.2016 hat die Tranche (R) um 1,13 Prozent*
an Wert hinzugewonnen. Die positive Wertentwicklung ist auf Credit-Spread-Einengungen und Carry-Effekte
zurückzuführen. Vor allem Anleihen im High Yield Segment reagierten mit starker Performance. Infolge der
Nachfrage durch das EZB-Anleihekaufprogramm nach Investment-Grade Anleihen, griffen Investoren
verstärkt auf dieses Marktsegment zurück.